Passt dein Müll in ein Einmachglas?
Mein 33l Treteimer aus der Küche würde mich jetzt auslachen, wenn ich das von uns behaupten würde. Stolz, wie ein Pokal, präsentiert Lauren Singer ihr Glas mit ihrem Müllinhalt, gesammelt in einem Jahr. Ich muss dabei sofort an die Sendung Löwenzahn denken. Mein Held der Kindheit, Peter Lustig, erklärt inmitten einer Mülldeponie, wie Berglandschaften und Dörfer auf Abfällen gebaut werden. Fast 30 Jahre ist das jetzt her. Wie hat es sich seither entwickelt? Die Plastikproduktion hat sich vervielfacht: Kaffeebecher To-Go, Handyhüllen und Vieles mehr. Vor allem werden immer mehr Natur- und Mehrwegprodukte durch den vielseitigen Kunststoff ersetzt. Puhhhh … ziemlich schnell wird mir klar, dass Plastik sehr viel Komfort gebracht hat: Nudeln aus der Tüte, Joghurt aus dem Becher, Strohhalme in Restaurants. Alles ist „selbstverständlich“. Mit den ersten Clips auf Social Media von Meerestieren, die den Müll mit Nahrungsmitteln verwechseln, kam die Welle. Die täglich wachsende Anzahl an Videos und Bilder zeigen das Ausmaß der Abfälle.
„Was kann ich als Einzelner schon tun? – denken sich eine Million Menschen“
Ungefähr ein Jahr ist es her, als die Plasticfree-Challenge zusammen mit Puristica für den Mai entstanden ist und ich stelle fest, dass mein Müll noch immer nicht in ein Einmachglas passt. Manchmal war der Strohhalm schneller im Glas als ich reagieren konnte. In Kinosälen ist das Mitbringen von Speisen & Getränken selten erlaubt. Und wenn man sich doch Mal ein neues statt ein gebrauchtes Möbelstück holt, dann ist der Müll-in-einem-Glas Gedanke schnell verpufft. Dennoch ist die Versuchung groß, 24 Gelbe Säcke, die jeder Einzelne durchschnittlich in einem Jahr produziert, in kürzester Zeit auf die Menge eines Glases zu reduzieren. – 12 Säcke wären doch schon ein Fortschritt oder?
,,Bye Bye Kritiker – Lenkt den Fokus auf das große Ganze“
Greta Thunberg wird für Ihr Toastbrot aus einer Plastiktüte kritisiert und ihre Reichweite auf der ganzen Welt und 32 Stunden Zugfahrt statt des Fliegers rücken in den Hintergrund. Von 365 Tagen hat man aus diversen Gründen an 5 Tagen eine Plastikflasche gekauft und wir schenken unsere Aufmerksamkeit diesen 1,4%.
,,Das Einmachglas ist ein Symbol, was möglich ist. Dennoch ist es die Königsdisziplin.“
Plasticfree July: 31 Tage, 21 Beiträge. Wer sich von den fantastischen Gastbeiträgen im July auf dem Blog von AufDieHand inspirieren lässt, entdeckt spannende Themen vom Plastikfrei Grillen, Zerowaste Baby bis zu Plastikfreier Versand. Das Einmachglas wird ziemlich schnell zur Nebensache, denn man verspürt direkt, dass das Ziel am schnellsten gemeinsam zu erreichen ist.
Auch wenn der Müll noch nicht in ein Glas passt trägt es Unmengen dazu bei, in kleinen Schritten umzustellen und dran zu bleiben.
Herzlichen Dank an die liebe Aline für die Möglichkeit, sich gegenseitig zu motivieren, gemeinsam zu wachsen und vor allem ein dickes Lob an die unfassbar starken Persönlichkeiten hinter jedem Artikel.
Conscious Chaos: Gastbeitrag von Sandra - Auf die Hand
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